Wir erstellen individuelle und aussagekräftige Arbeitszeugnisse, welche die Stärken und Kompetenzen des Arbeitnehmers widerspiegeln.


Wie Sie ein richtig gutes Arbeitszeugnis selbst schreiben

Sie stehen vor der Herausforderung, ein Arbeitszeugnis selbst schreiben zu dürfen oder zu müssen? Auch wenn dieses Zeugnis Sie Zeit kosten wird: Sie haben die Chance, das Arbeitszeugnis so zu gestalten, dass es Ihnen wirklich weiter hilft. Denn Sie wissen am besten, was Sie geleistet haben, und was Sie für zukünftige Bewerbungen brauchen!

 

Wer auf ein Arbeitszeugnis vom Arbeitgeber angewiesen ist hat leider oft das Pech, dass dieser entweder ausschließlich mit Textbausteinen arbeitet, zu wenig Erfahrung mit der Zeugnisschreiberei hat oder mit diesem Thema einfach überlastet ist. So mancher Mitarbeiter wartet Monate auf sein Zeugnis und hat schlussendlich doch nichts Brauchbares in den Händen. Dagegen können Sie selbst gut beurteilen, welche Inhalte das Zeugnis haben soll. Und wie Sie strukturiert vorgehen, lesen Sie hier:

 

Grundsätzlich könnten Sie Textbausteine aus Büchern oder dem Internet unverändert verwenden. Die gelten schließlich als rechtssicher und passen auf alles, denken Sie vielleicht. Aber Vorsicht: Textbausteine, die auf jeden 2. Job passen sind eben nicht individualisiert und damit für einen Einstellungsentscheider interessant. Wenn dieser nämlich 8 Bewerbungen durchschaut und sich die Zeugnisse darin nur durch die persönlichen Daten unterscheiden, wird er Ihre Unterlagen eher gähnend zur Seite legen. Sie wollen aber mit Ihrer Bewerbung überzeugen, daher sollte jeder Baustein, vom Anschreiben über den Lebenslauf bis hin zu Arbeitszeugnis, ein möglichst optimales Bild von Ihnen hergeben. Gut, jetzt wissen Sie schon mal, was Sie nicht tun sollten: Ein Allerweltszeugnis verwenden, das Sie nicht anders beschreibt als Ihre Mitbewerber. Kommen wir nun zu dem, was Sie tun können, wenn Sie Ihr Arbeitszeugnis selbst schreiben, und zwar Schritt für Schritt:

 

Grundlagen schaffen:

 

Stellen sie zunächst alle erforderlichen Daten zusammen, bevor Sie mit dem Texten beginnen, und zwar:

  • Ihren Eintrittstermin
  • Ihr Austrittsdatum (Vertragsende, NICHT den letzten Arbeitstag vor Ihrem Resturlaub)
  • Ihren tagesgenauen Positionsverlauf: Die exakte Bezeichnung der Stelle(n) und die dazugehörigen Tätigkeiten (Tipps dazu finden Sie hier). Wenn Sie verschiedene Positionen durchlaufen haben, notieren Sie diese chronologisch.
  • Selbsteinschätzung: Reflektieren Sie sich selbst, welches Bild möchten Sie vermitteln? Sind Sie eher ruhig und ausgeglichen, besonders entschlussfreudig, gehen Sie planvoll vor, sind Sie eher besonders leistungsstark, extrovertiert und / oder lieben neue Herausforderungen? Welche dieser Attribute könnte zu einer Einstellung führen, was ist gefragt?
  • Stellenanzeigen checken: Was wünscht sich Ihr Traumarbeitgeber von Ihnen? Eine Fundgrube an wichtigen Attributen finden Sie in Stellenausschreibungen. Wenn Sie eine Position gefunden haben die Sie besonders interessiert, finden Sie im Anforderungsprofil in der Regel verschiedene Angaben: Engagiert, teamorientiert, flexibel? Welche Kenntnisse und Erfahrungen werden gewünscht? Wenn Sie diese mitbringen, sollten Sie genau diese einbauen, wenn Sie Ihr Arbeitszeugnis selbst schreiben.
  • Welchen Mehrwert bieten Sie wirklich? Welches sind Ihre konkreten Stärken? Welche besonderen Erfolge und Leistungen haben Sie in Ihrer aktuellen Tätigkeit möglicherweise erbracht? Sie haben das Unternehmen mit aufgebaut? Eine besonders hohe Kundenzufriedenheit erzielt? Deutlich überdurchschnittliche Umsätze erzielt oder die Erwartungen Ihres Arbeitgebers durch ihr hohes Arbeitspensum übertroffen? Notieren Sie alle Besonderheiten, die einen neuen Arbeitgeber interessieren und zu einer Einstellung führen könnten. Dazu gehören auch Spezialkenntnisse und Weiterbildungen!
  • Textbausteine abwandeln und individualisieren: Nun können Sie zunächst ein Zeugnis aus Textbausteinen aus der Literatur oder dem Internet verwenden und als Grundlage nehmen. Ersetzen Sie dann alle Pauschalaussagen und Attribute durch Ihre individuellen Kompetenzen, Stärken und ergänzen Sie den Text um Ihre persönlichen Erfolge. Aber Achtung: Die Formulierungen entsprechen bestimmten Notenschlüsseln, verändern Sie diese nicht! Beachten Sie immer die Notenformel, und ersetzen Sie nur die Attribute!

Der Beurteilungsteil sollte  mindestens so viel Platz einnehmen wie Ihre Positionsbeschreibung. Schreiben Sie auf jeden Fall eine gute bis sehr gute Bewertung! Auch wenn Sie dazu neigen, Ihr Licht unter den Scheffel zu stellen, besonders wenn Sie Ihr Arbeitszeugnis selbst schreiben: Die Note 3 ist die Mindestnote, die ein Arbeitgeber vergeben darf, ohne eine Schlechtleistung nachweisen zu können. Daher ist diese Bewertung in Einstellerkreisen nicht sonderlich hoch bewertet. 80 % aller in Deutschland erstellten Zeugnisse entsprechen der Note 1 bis 2, was auch eine realistische Einschätzung entspricht. In den seltensten Fällen ist ein Arbeitnehmer ein absoluter Überflieger und wenn, muss das anhand der Erfolge auch aus dem Zeugnis hervorgehen. Also: Auch wenn Sie sich als durchschnittlichen Mitarbeiter sehen; die 3 gilt als unterdurchschnittlich!

 

Auf welche Aussagen Sie nicht verzichten sollten:

 

Der Leser erwartet in jedem Zeugnis bestimmte Kernaussagen, insbesondere bei der sogenannten „zusammenfassenden Leistungsbeurteilung“, ein „stets zur vollsten (vollen) Zufriedenheit“, alternativ auch „zu unserer außerordentlichen Zufriedenheit“. Sorgen Sie dafür, dass diese Aussage wirklich eindeutig so formuliert ist und den Lesererwartungen entspricht. In der Schlussformulierung vergessen Sie bitte nicht den Dank für die guten Leistungen und die harmonische Zusammarbeit (mehr zur Schlussformulierung)!

 

Ihr Text steht? Wunderbar! Und jetzt noch ein wichtiger Tipp: Lassen Sie Ihr selbst verfasstes Arbeitszeugnis mindestens 2 oder 3 Tage liegen und schauen Sie erst dann noch einmal darüber. Vermutlich werden Sie mit einem frischen Blick auf den Text einige Formulierungen finden, die sich verbessern lassen. Lassen Sie dann eine weitere Person gegenlesen. Achtung: Ein Zeugnis soll immer so formuliert werden, dass keine Fehlinterpretationen möglich sind. Ein nett gemeintes „Er arbeitete immer im Verborgenen“ (das sollte in einem Fall einen diskreten, angenehm ruhigen Mitarbeiter darstellen) kann beim Leser deutlich anders ankommen, als Sie es gemeint haben. Fällt also einer 2. Person eine missverständliche Formulierung auf, sollten Sie ihr diese nicht erklären, sondern einfach den Text verändern. Denn einem Arbeitgeber können Sie nicht mal eben erläutern, wie die Aussage gemeint ist.

 

Hier noch eine Zusammenfassung, wie Sie vorgehen können, wenn Sie Ihr Arbeitszeugnis selbst schreiben:

  • Daten sammeln
  • Stärken herausfinden
  • Von Stellenanzeigen für die gewünschte Funktion aufgelistete Fähigkeiten, Kompetenzen und Erfahrungen notieren und mit den eigenen abgleichen
  • Passende Textbausteine individualisieren
  • Das geschriebene Zeugnis mehrmals mit Abständen prüfen und überarbeiten
  • Gegenlesen lassen

Ihr Zeugnis ist zu komplex, zu lang, Sie kämpfen mit Besonderheiten und wissen nicht was ins Zeugnis gehört? Oder es fehlt eine Person, die Ihr Zeugnis gegenchecken könnte? Gerne helfen wir Ihnen weiter, melden Sie sich einfach unverbindlich und lassen Sie sich ein persönliches Angebot erstellen.