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Zwischenzeugnis erstellen – Inhalte, Rechte & Formulierungshilfen (2025)

Ein Zwischenzeugnis ist ein wichtiges Instrument zur beruflichen Standortbestimmung. Ob im Rahmen einer internen Bewerbung, bei einem Vorgesetztenwechsel oder zur Dokumentation des bisherigen Werdegangs: Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nutzen Zwischenzeugnisse strategisch, um ihre Leistungen zu dokumentieren und ihre Position im Unternehmen zu stärken.

Trotzdem herrscht oft Unsicherheit: Wann darf man ein Zwischenzeugnis verlangen? Was muss drinstehen und worauf sollte man bei der Formulierung achten?

In diesem Artikel erfahren Sie, wann ein Zwischenzeugnis sinnvoll ist, welche rechtlichen Grundlagen gelten und wie Sie es inhaltlich sowie sprachlich richtig gestalten. Mit unseren praktischen Tipps und Formulierungsbeispielen sind Sie bestens vorbereitet – ganz gleich, ob Sie selbst ein Zwischenzeugnis anfordern oder als Arbeitgeber eines ausstellen möchten.

Der Beitrag greift das wachsende Interesse an Zwischenzeugnissen auf und gibt einen klaren Überblick darüber, warum sie so wichtig sind, in welchen Fällen ein Anspruch bestehen kann und worauf es bei Aufbau und Formulierung wirklich ankommt.

Was ist ein Zwischenzeugnis – und wann wird es ausgestellt?

Definition
• Zwischenzeugnis = qualifiziertes Arbeitszeugnis während eines laufenden Arbeitsverhältnisses
• Inhaltlich fast identisch mit einem Endzeugnis, aber geschrieben in der Gegenwart 

Ein gesetzlicher Anspruch auf ein Zwischenzeugnis besteht nicht, weder aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) noch aus der Gewerbeordnung (GewO). Arbeitnehmer können jedoch in bestimmten Fällen ein Zwischenzeugnis anfordern, wenn ein triftiger Grund vorliegt oder ein berechtigtes Interesse besteht. Etwa bei Vorgesetztenwechsel oder längerer Abwesenheit sowie Betriebsübergänge oder Fusionen. Viele Arbeitgeber sind mittlerweile auch bereit, auf Wunsch ein Zwischenzeugnis auszustellen, selbst wenn kein zwingender Grund vorliegt.

Aufbau & Inhalt eines Zwischenzeugnisses

Formale Struktur (identisch mit qualifiziertem Endzeugnis)
1. Einleitung
2. Tätigkeitsbeschreibung (aktuell & vollständig)
3. Leistungsbeurteilung
4. Sozialverhalten
5. Schlussformel

Was ist anders als beim Endzeugnis?
• Keine Formulierung zum Austritt
• Kein ausdrückliches Bedauern oder Zukunftswünsche notwendig
• Stattdessen wird der Grund für die Ausstellung genannt (z.B. Wechsel des Vorgesetzten, Beförderung)

Formulierungen richtig deuten – Beispiele & Codes

Positive Leistungsbewertung
• „…erfüllte ihre Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit.“ → sehr gut
• „…zeigte stets hohe Eigeninitiative und Zielstrebigkeit.“

Vorsicht bei diesen Formulierungen:
• „bemühte sich“ → Negativcode
• „in der Regel zufriedenstellend“ → mittelmäßig
• „Ihr Verhalten war korrekt.“ → distanziert / konflikthaft

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Zwischenzeugnis

Fazit: Zwischenzeugnisse stärken Ihre Position

• Zwischenzeugnisse sind strategisch klug – ob als Absicherung oder Karrierebaustein
• Gute und differenzierte qualifizierte Arbeitszeugnisse, ob Zwischen- oder Endzeugnis, schaffen Transparenz, Fairness und Vertrauen auf beiden Seiten

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