Arbeitszeugnisse sind entscheidend, wenn es darum geht, potenzielle Arbeitgeber von Ihrer Eignung zu überzeugen. Sie sind mehr als nur eine Aufzählung Ihrer beruflichen Stationen – sie bewerten Ihre Leistung und Ihr Verhalten. Oft werden diese Bewertungen jedoch hinter wohlklingenden, aber verschlüsselten Formulierungen verborgen. Diese sogenannten „Arbeitszeugnis Noten“ reichen von „sehr gut“ bis „mangelhaft“, ohne dies explizit auszudrücken.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die verborgenen Bewertungen entschlüsseln können und warum ein individuelles, gut formuliertes Zeugnis Ihre Karrierechancen deutlich steigern kann.
So werden Arbeitszeugnis Noten kodiert
Arbeitgeber greifen auf standardisierte Formulierungen zurück, um die Leistung und das Verhalten ihrer Mitarbeiter zu bewerten. Hier sind die gängigsten Varianten:
- Sehr gut: „Stets zur vollsten Zufriedenheit“
- Gut: „Zur vollen Zufriedenheit“
- Befriedigend: „Zu unserer Zufriedenheit“
- Ausreichend: „Im Großen und Ganzen zu unserer Zufriedenheit“
- Mangelhaft: „Bemühte sich, den Anforderungen gerecht zu werden“
Schon winzige Unterschiede in der Wortwahl können den Gesamteindruck stark beeinflussen. Ein „Stets“ kann beispielsweise den entscheidenden Unterschied zwischen „sehr gut“ und „gut“ ausmachen.
Wie Sie Ihre Note entschlüsseln
Die Bewertung eines Arbeitszeugnisses erfordert ein geschultes Auge. Diese Punkte helfen Ihnen bei der Analyse:
1. Wortwahl und Nuancen:
Achten Sie darauf, ob Begriffe wie „stets“ oder „immer“ verwendet werden. Fehlt diese Verstärkung, könnte das Ihre Bewertung abschwächen.
2. Vollständigkeit:
Ein gutes qualifiziertes Zeugnis sollte alle zu bewertenden Kriterien enthalten. Von Arbeitsweise über Fachwissen bis hin zu Ihrem Verhalten gegenüber Kollegen, Vorgesetzten und Kunden , sowie noch weitere. Fehlende Aspekte können auf Kritik hindeuten.
Beispiele für gängige Formulierungen
Die folgenden Phrasen zeigen, wie unterschiedlich Ihre Leistung bewertet werden kann:
- „Stets zur vollsten Zufriedenheit“ (Note 1): Ihre Arbeit war exzellent.
- „Zur vollen Zufriedenheit“ (Note 2): Sie haben gut gearbeitet, aber es fehlt das Besondere.
- „Zu unserer Zufriedenheit“ (Note 3): Durchschnittliche Leistung.
- „Im Großen und Ganzen zu unserer Zufriedenheit“ (Note 4): Ihre Arbeit hatte deutliche Schwächen.
- „Bemühte sich…“ (Note 5): Ihre Leistung war unzureichend.
Individuelle Attribute – Der entscheidende Vorteil
Ein Arbeitszeugnis, das auf Ihre individuellen Stärken und Attribute eingeht, ist weitaus wertvoller als ein standardisiertes Zeugnis oder ein Dokument, das durch Software generiert wurde. Arbeitgeber schätzen es, wenn konkrete Beispiele für Ihre Kompetenzen und Leistungen enthalten sind. Das zeigt, dass Ihr ehemaliger Arbeitgeber Ihre Arbeit wirklich zu schätzen wusste und die Zeit investiert hat, Ihre Stärken individuell darzustellen.
Ein individuell formuliertes Zeugnis kann zum Beispiel Folgendes enthalten:
- Spezifische Erfolge oder Projekte, an denen Sie beteiligt waren.
- Beschreibungen Ihrer Soft Skills, wie Teamfähigkeit oder Problemlösungskompetenz.
- Ein klarer Bezug zu den Anforderungen Ihrer Position.
Im Gegensatz dazu wirken standardisierte Formulierungen oft austauschbar und lassen keinen persönlichen Eindruck entstehen. Ein individuell ausgestaltetes Zeugnis hebt Sie von anderen Bewerbern ab und verstärkt Ihre Einzigartigkeit.
Was tun bei einer negativen Note?
Sollte Ihr Arbeitszeugnis weniger vorteilhaft formuliert sein, können Sie aktiv werden:
- Zeugnis prüfen: Lassen Sie Ihr Zeugnis von einem Experten analysieren, um kritische Passagen aufzudecken.
- Korrekturen einfordern: Bitten Sie Ihren ehemaligen Arbeitgeber um eine Überarbeitung, wenn Formulierungen ungenau oder negativ sind.
- Rechtliche Optionen: Sollte keine Einigung möglich sein, können Sie Ihre Ansprüche vor einem Arbeitsgericht durchsetzen.
Warum individuelle Arbeitszeugnisse zählen
Ein gut formuliertes Arbeitszeugnis ist weit mehr als eine Sammlung von Standardfloskeln. Es ist Ihre Visitenkarte, die Ihre Stärken, Erfolge und Ihr Potenzial in den Vordergrund stellt. Achten Sie darauf, dass Ihr Zeugnis nicht nur positiv klingt, sondern Sie auch authentisch repräsentiert. Individuelle Formulierungen machen den Unterschied und überzeugen zukünftige Arbeitgeber davon, dass Sie genau die richtige Wahl sind.
Wenn Sie unsicher sind, lohnt sich der Blick von Experten – denn ein maßgeschneidertes Zeugnis ist Ihre Eintrittskarte in eine erfolgreiche berufliche Zukunft.